Der Waldkindergarten bedarf keines festen Gebäudes. Die Aktionen finden bei jedem zumutbaren Wetter draußen statt. Auf vorgefertigtes Spielzeug wird weitestgehend verzichtet. Aber auch im Wald sind Schere, Papier und Stifte, sowie Bilder- und Liederbücher und die Gitarre ständige Begleiter.
Der Alltag im Waldkindergarten ist durch immer wiederkehrende Abläufe strukturiert. Besondere Bedeutung hat das freie Spiel. In den Freispielzeiten bestimmt jedes Kind selbst, was es gerne tun möchte: klettern, bauen, rennen, oder einfach nur still da sitzen und beobachten. Um die Kinder dies selbst entscheiden zu lassen, brauchen wir Vertrauen in die Fähigkeit des Kindes, schrittweise zu lernen und für sich selbst verantwortlich zu sein. Das Kind sucht sich eine Aktivität, die seinem Entwicklungsstand und seinem derzeitigen Interesse entspricht. Was es tut ist für das Kind sinnhaft und richtig. Der kindliche Drang, Dinge selber machen zu wollen, soll im Waldkindergarten weitestgehend unterstützt werden. Das Kind übt sich im Erledigen von Alltagsroutinen wie Anziehen, Rucksack packen und Brotzeitplatz herrichten. Auch das Zutrauen in den kindlichen Bewegungsdrang (Laufen, Klettern, Rutschen) und das gemeinsame aber selbstständige Lösen von Problemen („Wie kriegen wir das Seil um den Ast und den Ast zu unserem Versteck?“) unterstützt die Selbständigkeitsentwicklung.